Sunday Sep 27, 2009

Man muss den Dingen

Man muss den Dingen die eigene, stille, ungestörte Entwicklung lassen, die tief von innen kommt und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann; alles ist austragen – und dann Gebären ... Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt Und getrost in den Stürmen Des Frühlings steht, ohne Angst, dass dahinter kein Sommer kommen könnte. Er kommt doch ! Aber er kommt nur zu den Geduldigen, die da sind, als ob die Ewigkeit vor ihnen läge, so sorglos still und weit ... Man muß Geduld haben, gegen das Ungelöste im Herzen, und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben, wie verschlossene Stuben, und wie Bücher, die in einer fremden Sprache geschrieben sind. Es handelt sich darum, alles zu leben. Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines fremden Tages in die Antwort hinein. (esta lectura de Flora Konieski contiene fragmentos de Cartas a Un Joven Poeta -tercera carta- que Rainer Maria Rilke escribió a Frank Xaver Kappus el 23 de Abril de 1903)

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